Die Leubnitzer Kirche ist eine der ältesten Dresdens und wohl auch eine der schönsten. Überzeugen Sie sich im Rahmen der offenen Kirche doch selbst davon.
Besonders in diesem Sommer wurde auf Grund der Trockenheit und der damit verbundenen unterschiedlichen Absenkung des Untergrundes die Bausubstanz der Kirche stark beschädigt.
Größere Risse im Turm als auch im Gewölbe des Altarraumes führten zu sicherheitsbedingten Absperrungen und damit zu einer derzeitig stark eingeschränkten Nutzung des Kirchengebäudes. Bereits im letzten Jahr musste auf der Orgelempore ein hölzernes Stützgerüst eingebaut werden. Darüberliegende Emporen mussten zur Sicherheit für Besucher gesperrt werden.
Die Spendenaktion "Gib festen Halt" soll das Kulturdenkmal aus dem 12. Jahrhundert erhalten helfen.
Aus Sicherheitsgründen ist die Besucherzahl in der Kirche auf 300 Personen beschränkt. Damit möglichst viele unsere Gottesdienste am 24.12.2019 besuchen können wurde aus der "Not eine Tugend gemacht". Ein außergewöhnliches Programm soll deshalb auch in diesem Jahr den Besuch eines Gottedienstes zum heiligen Abend zu etwas feierlichem werden lassen.
Musikalische Christvespern
Veranstaltungsort: Kirche
15:30 Uhr, 17:00 Uhr, 18:30 Uhr,
23:00 Uhr Christnacht
Open-Air
Christvespern mit Krippenspiel
Veranstaltungsort: Pfarrhof
13:00 Uhr, 14:30 Uhr, 16:00 Uhr
um 1050 | Es wird vermutet, dass zuerst eine Tauf- und Missionskirche durch böhmische oder fränkische Missionare geweiht wurde. |
vor 1188 | Entstehung des Turmes als Wehr- und Schutzturm |
1288 | urkundlich erwähntes Gründungsjahr der Kirche (heute ohne Namen) |
1388 | Verfügung von Papst Urban VI zur Weihung der Kirche dem heiligen Andreas; Bischof von Meißen wählte noch weitere Schutzpatrone für die Kirche: heilige Barbara, heilige Ursula, Jungfrau Maria, heiliger Mauritius |
1430-1437 | Bau des Langhauses und einer Verbindung zum Turm |
1510 | Guß der großen Glocke (Durchmesser: 1,3 m) durch Andreas Herold; sie wurde 1536 durch Blitzschlag beschädigt; umgegossen 1840 durch Friedrich Gruhl (Kleinwelka) mit gleicher alter Inschrift |
um 1511 | Erhebliche Erweiterung der Kirche mit Errichtung des gewölbten Chores und dem östlichen Staffelgiebel aus Backstein |
1570-1573 | Errichtung des Doppelepitaph von Hans Allnpeck des Älteren mit seiner Frau Margarethe |
1577/1578 | Schaffung der Kanzel aus Sandstein und Holz durch Martin Beudener ohne Schalldeckel |
um 1580 | Schaffung eines Epitaph zu Lebzeiten von Hans Allnpeck des Jüngeren mit seiner Frau. Beide Allnpeckepitaphe stammen vermutlich aus der Werkstatt der Freiberger Lorenzens |
1609 | Sterbejahr von Wenzeln Allnpeck und Schaffung einer Grabplatte (Bildhauer unbekannt) |
1651 | erste urkundlich belegte Orgelweihe durch Pfarrer George Gerlach |
1652 | Errichtung der "Nöthnitzer Betstube" (nur von außen zugänglich) als Familienempore durch Oberhofmarschall Heinrich von Taube vom Schloß Nöthnitz |
nach 1660 | Errichtung der Emporen |
1662 | Einbau des geschnitzten Schalldeckels für die Kanzel (Erbauer unbekant) |
1667-1673 | Bemalung der Decke und der Emporen durch Malermeister Gottfried Lucas aus Dresden, einschl. der Südemporen |
1679/1680 | Fertigstellung des alten Orgelwerkes durch den kurfürstlich-sächsischen Hoforgelmacher Andreas Tamitius |
1685/1686 | Erneuerung der Tür zur Sakristei mit 36 Pfund Eisenblech |
1705-1708 | Vergrößerung des Kirchenschiffs |
1713/1714 | Vergrößerung der Orgel durch Orgelbauer Friedrich Lindner unter Mithilfe von Organist Behnisch und Ratszimmermeister George Bähr |
1720/1721 | erfolgte der sogenannte "Karcher-Anbau" unter Mitwirkung von Johann Friedrich Karcher. Gruft und Epitaph der Familie Karcher auf der Südseite des Chores. Gehilfen waren: Baumann Andreas Boxberger und Malermeister Bratfisch |
1726 | Sterbejahr von Johann Friedrich Karcher; er hat zu Lebzeiten sein Grabdenkmal seinem Freund Paul Heermann in Auftrag gegeben. Er liegt mit Frau Catharina Elisabeth (+ 1716) und Tochter Eleonore (+ 1730) in der Kirchengruft zu Leubnitz |
1726/1727 | Erweiterungsphase des Anbaues durch Adam Leubener (2. gotischer Triumphbogen nach Westen, wo die heutige Orgel steht) Zumauerung des Portals an der Südseite der Kirche (ehemaliger Eingang) |
1730/1731 | Entstehung des Altars im Stil des Dresdner Barock aus sächsichem Sandstein durch den Steinmetz Johann Bernhardt Reinboth unter Mitwirkung von Christian Ebhardt |
1754-1763 | völliger Umbau der Orgel durch Orgelbauer und Schüler von Gottfried Silbermann - David Schuber unter Mitwirkung von Organist Christian Ebhardt |
- | Epitaph der Familie Gerlach; es ist nicht bekannt, wann er in die Kirche kam; besonders zu benennen ist George Gerlach (+ 1886), der 42 Jahre Pfarrer in der Leubnitzer Kirche war |
1874 | Entfernung der Butzenscheiben und ersetzen durch Blankglas. Vom Ziegeldach wurden Mönche und Nonnen entfernt |
1874-1889 | Umfangreiche Renovierungsarbeiten, u.a. wegen erheblicher Risse |
1905 | Einbau eines neuen 2-manualen pneumatischen Orgelwerkes durch die Dresdner Firma Jehmlich |
1922/1923 | neuer Anstrich der gesamten Innenkirche einschl. Orgelprospekt, Altar, Schalldeckel, Orgelempore und Nordempore durch den Kunstmaler Karl Schulz |
1923 | drei Bilder, gemalt vom Dresdner Maler Felix Elßner, hängen im Altarraum der Kirche |
1968-1977 | Restaurierung der Bilderdecke, Altar, Karcher-Epitaph, Kanzel mit Schalldeckel unter Leitung von Kunstmaler Helmar Helas; Helfer waren: Peter Taubert und Werner Wischniowski; weitere Restaurierungen der Decke und Emporen erfolgten bereits 1874 bis 1879 sowie 1922/23 |
1999-2001 | Restaurierung der Emporenmalereien und Nöthnitzer Bestube durch Restauratorin Lydia Wiedemann, Dresden unter Mitwirkung des Landesamtes für Denkmalpflege |
2004 | umfangreiche archäologische Ausgrabungen im Altarbereich |
2005 | Fertigstellung einer Temperierungsanlage |
2009 | Kompletterneuerung des Kirchendaches |
2018 | Am 08.09.2018 wurde nach fünfjähriger Restaurierung die Kanzel wieder eingeweiht. An der Vorderseite wurde eine ältere Gestaltung freigelegt. |
Nähere Einzelheiten zur Geschichte und zur Kirche selbst erhalten Sie in unserem Kirchenführer.
Dieser ist zum Preis von 3,50 € über das Pfarramt erhältlich.
Kirchenführer "Die Kirche zu Dresden-Leubnitz-Neuostra"
ISBN 3-00-015018-8