Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Landeskirchenamt ausging, dass Kirchen sich zusammenschließen. Und dieser Zusammenschluss wird nicht der Letzte sein. Und jedermann dachte, wie soll das gehen. Da machten sich auf Prohlis, Lockwitz, Strehlen, Leubnitz und Bannewitz, begleitet von Skepsis, Ungewissheit aber auch von guter Hoffnung. Und als die Zeit gekommen war, unterschrieben sie den Kirchspielvertrag und brachten ihn in trockene Tücher. In derselben Gegend, draußen vor den Kirchenmauern waren sie. Die Probleme, die Wut und die Verbitterung, die Perspektivlosigkeiten, die Depressionen und Zukunftsängste. Sie waren zahlreich und drängten sich dicht aneinander. Aber in dieser dunklen Nacht leuchtete ein helles Licht für sie und sagte ihnen: „Vom Himmel hoch da komm ich her. Der Himmel hat eine neue Perspektive für euch. Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude, denn euch ist heute der Heiland geboren! Ihr findet beides, Freude und Perspektive in den Kirchen.“ (Jan Weißbach)
Das gemeinsame Dach für unsere Gemeinden wird ab 1. Januar 2021 das Ev.-Luth. Kirchspiel Dresden-Süd sein. Damit das Dach hält, braucht es stabile Stützen. Das sind unsere fünf Gemeinden und die knapp 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: In der Pfarramts- und Friedhofsverwaltung sind sieben Leute beschäftigt. Sechs Gemeindepädagog*innen engagieren sich für Kinder, Jugendliche und Familien. Hier wird im Sommer allerdings eine Stelle wegfallen. Für die pastoralen Dienste sind – wenn die Bannewitzer Pfarrstelle wieder besetzt ist – sechs Pfarrpersonen verantwortlich. Etwa 20 Erzieher*innen kümmern sich in dem Strehlener und dem Leubnitzer Kindergarten um das Wohl der Kleinsten. Die Kirchenmusik wird von drei Kantor*innen sowie einigen nebenamtliche Organisten, Chor-und Posaunenchorleitern gestaltet. Hinzu kommen Hausmeister, Küster und Raumpfleger. Auf den Friedhöfen in Lockwitz und Leubnitz arbeiten sechs Leute. Das Kirchspiel ist ein kleines mittelständisches Unternehmen.
Welche Möglichkeiten und Chancen uns das Kirchspiel bietet, haben wir teilweise ausprobiert und werden das auch künftig entdecken. Im November konnten wir das ein wenig bei den Andachten zur Friedensdekade sowie beim „Look up im Lockdown: Stille – Gebet – offenes Ohr“ erleben. Ein anderes gemeinsames Projekt war der Aufbau von Spenderkreisen in Leubnitz, Prohlis und Strehlen, um die Stellen unserer Kirchenmusiker im bisherigen Umfang zu erhalten. Das ist gelungen und dafür sind wir sehr dankbar! In jeder Gemeinde wurden je 10.000 € gespendet und durch die landeskirchliche Förderung verdoppelt. (Wolf-Jürgen Grabner)